Elmar Walch sen.
Elmar Walch sen.
(24.01.1928 - 04.10.2021)
Ein langes, erfülltes, großes,
sanftes, glückliches Leben,
das so vielen so viel Freude bereitet hat,
ist zu Ende gegangen.
Wir sind dankbar, dass wir Dich so lange bei uns haben durften,
und doch vermissen wir Dich unendlich!
In Memoriam
Interview zum 80. Geburtstag von Elmar Walch sen. im Jänner 2008
80 Jahre ist Elmar Walch geworden – für unsere Familie ein großer Festtag und schöner Anlass, zurück zu blicken auf das erfüllte Leben unseres Papas…
Elisabeth: Wie war das damals in Lech, als alles anfing?
Elmar Walch: Genau an dem Platz, an dem heute das Hotel ANGELA steht, stand damals unser Bergbauernhof, auf dem unsere Familie schon seit Generationen lebte. Der Tourismus in Lech steckte noch in den Kinderschuhen: Krone, Tannbergerhof und Post, das waren die ersten Gasthöfe in Lech. Und 1925 gründeten dann Engelbert Jochum und Ludwig Schneider die Skischule Lech.
Elisabeth: Die ja auch viele Jahre dein Wirkungsfeld war.
Elmar Walch: Nach dem Krieg hab ich dort 1948 als Skilehrer angefangen. Von 1968 bis 1988 habe ich als Skischulleiter den großen Aufschwung im Lecher Tourismus gleich auf zwei Seiten hautnah miterlebt.
Elisabeth: In der Skischule und daheim?
Elmar Walch: Ja, 1962 haben wir an der Stelle, an der das Bauernhaus stand, die Pension Angela gebaut. Skischulleitung und Pension – das ging nur, weil sich, nach unserer Heirat 1965, Luise mit Tatkraft und Energie um unsere Gäste in der Pension und ab 1975 im Hotel gekümmert hat. Sie ist ja die eigentliche Hotelfachfrau, die das Gastgewerbe schon im elterlichen Betrieb von der Pike auf gelernt hatte. Damit hat sie mir immer den Rücken für meine Arbeit als Skischulleiter freigehalten und dafür möchte ich ihr an dieser Stelle auch noch mal danken.
Elisabeth: Du warst ja auch viele Jahre für die Gemeinde und den Tourismusverband tätig. Aus heutiger Sicht bewundere ich die Offenheit für Neues, die deine Generation bewiesen hat.
Elmar Walch: Die Entwicklung von Lech mitzubestimmen, war eine wirklich spannende Aufgabe. Aus einem kleinen, abgeschiedenen Bergbauerndorf wurde ein bekannter Wintersportort für Gäste aus der ganzen Welt. Aus Bergbauern wurden im Winter Skilehrer und Gastgeber. Dass diese Entwicklung so behutsam war und gut gelungen ist, liegt mit Sicherheit auch an einer gewissen Bodenständigkeit meiner Generation.
Elisabeth: Und Bescheidenheit. Ich erlebe dich als besonders tief verwurzelt mit Lech und sehr naturverbunden.
Elmar Walch: Ich bin ja hier aufgewachsen und kenne jeden Stock und Stein - im Sommer wie im Winter. Als kleiner Bub habe ich dort Rinder gehütet, wo heute mein Jagdrevier ist. Und als junger Mann habe ich die Wiesen und Bergmähder geheut, die ich als Skilehrer und Winterbergführer mit Gästen hinuntergewedelt bin.
Elisabeth: Ein bewegtes Leben mit viel Arbeit…
Elmar Walch: Die Arbeit und vor allem der Kontakt mit den Gästen in der Skischule und bei uns im Hotel haben mich jung gehalten. Und obwohl ich zugebe, dass ich es schätze, nach der Übergabe mein Leben einfach zu genießen, auf die Jagd zu gehen oder mich unseren Enkeln zu widmen: Ganz ohne Kontakt zu unseren Gästen im Hotel möchte ich nicht sein. Schließlich sind viele für mich inzwischen zu lieben Freunden geworden.